Fachtagung 2007

„Bindung ist das gefühlsgetragene Band, das eine Person zu einer anderen spezifischen Person anknüpft und das sie über Raum und Zeit miteinander verbindet.“ (John Bowlby)

Bindungen und Bindungsstörungen

Die Ev. Jugendhilfe Menden hat in Kooperation mit dem Pflegekinderdienst des Jugendamts der Stadt Hemer am 12.09.2007 ihre 2. Fachtagung durchgeführt. Thema waren pädagogische und therapeutische Hilfen für bindungsgestörte Kinder – Anforderungen an Jugendhilfe und Pflegeeltern.

Hauptreferent war Dr. med. Karl Heinz Brisch, Kinder- und Jugendpsychiater und Facharzt für psychotherapeutische Medizin, Psychoanalytiker und Gruppenanalytiker.

Bindungserfahrungen bilden elementare Grundlage

Infotisch Fachtagung 2007 Die Ergebnisse der Bindungstheorie und -forschung belegen, dass die in früher Kindheit gemachten Bindungserfahrungen eine elementare Grundlage bilden für die

psychische und sozial-emotionale Entwicklung von Kindern
Krisenbewältigungs- und Konfliktlösungsstrategien
Beziehungsverhaltensweisen
Identitätsentwicklung
Entwicklung des Selbstwertgefühls.

Viele Kinder, die in pädagogischen Einrichtungen der Jugendhilfe betreut werden oder in einer Pflegefamilie leben, haben Bindungsstörungen.

Infotisch Fachtagung 2007 Welche Beziehungserfahrungen verhelfen nun einem Kind zu einer sicheren Bindung? Wie wirken sich traumatische Erfahrungen oder Vernachlässigung aus und was bedeutet es, wenn Kinder diese frühen Bindungserfahrungen auf neue Bezugspersonen übertragen? Weitere Fragestellungen zielten auf altersspezifische notwendige Interventionen vom Kleinkind bis zum pubertierenden Jugendlichen.

In dem Vortrag wurden vor allem die pädagogischen Möglichkeiten der Betreuung dieser Kinder aufgezeigt. Hierbei wurden insbesondere auf Anforderungen an die Pflegeeltern und an PädagogInnen der Jugendhilfe eingegangen sowie die psychotherapeutischen Möglichkeiten, Indikationen, Therapieverläufe und Variationen der Methoden dargestellt.