Projekt: Sozial-emotionales Kompetenztraining
MitarbeiterInnen der Einrichtung aus dem pädagogischen und therapeutischen Bereich führen das Projekt gemeinsam durch. Das Projekt wird von der Reinhold-Keppler-Stiftung für drei Jahre finanziert.
Eine wichtige Entwicklungsaufgabe für Kinder besteht darin, Kompetenzen zu erwerben, die sie befähigen, in sozialen Bezügen selbstständig und handlungsfähig zu werden und mit ihren Gefühlen sowie den Gefühlen Anderer angemessen umzugehen. Viele der Kinder, die in unseren Wohngruppen leben, konnten diese Entwicklungsaufgaben in ihren früheren, oft instabilen Lebensbezügen nicht oder nur mangelhaft bewältigen. Sie weisen deshalb häufig große Defizite im sozialen, emotionalen und im Bereich der Affektkontrolle auf. Den Kindern soll daher ein auf ihre Bedürfnisse und Erfahrungen abgestimmtes Angebot zur Förderung der sozialen und emotionalen Kompetenzen geboten werden.
Wer macht mit?
Sozial-emotionales Kompetenztraining gemeinsamDas Angebot gilt für Kinder zwischen ca. 7 und 12 Jahren.
Was können wir erreichen?
Das Hauptziel besteht darin, die Eigenwahrnehmung und Verhaltensoptionen der Kinder in sozialen Situationen zu erweitern. Im Umgang mit sich selbst und Anderen werden Selbstwertgefühl, Selbstwirksamkeitserleben und prosoziales Verhalten gestärkt. Durch eine enge Kooperation mit den PädagogInnen der jeweiligen Wohnruppen soll der Transfer der neuen Erfahrungen und Übungen in den Alltag gelingen.
Wie tun wir das?
Die Inhalte werden u. a. mit folgenden Methoden umgesetzt:
- Übungen zur Selbstbeobachtung, Reflektion von Erfahrungen und Fortschritten
- Körperorientierte Methoden
- Imaginations- und Entspannungsübungen
- Anleitung zur Selbstberuhigung
- Kognitive Verfahren zur Affektregulation
- Vertrauensübungen, Kooperationsspiele
- Rollenspiele (zu erlebten oder erdachten Konfliktsituationen)
- Feedbackübungen
Die drei Projektblöcke
Das Kompetenztraining findet in drei Phasen statt.
Im ICH-Block kann das Kind mehr über seine Ressourcen, seine Gefühle und Körperwahrnehmungen erfahren. Inhaltlich geht es um Selbstwahrnehmung, Erkennen von Bedürfnissen, Sinnesschulung, Körperschemaübungen und die Arbeit mit persönlichen Grenzen.
Im DU-Block setzen sich zwei Kinder gemeinsam mit ihren persönlichen Themen auseinander. Über das Herausarbeiten von Gemeinsamkeiten und Unterschieden sollen Akzeptanz und Zusammenhalt gefördert werden. Die Kontaktfähigkeit und Affektregulation werden schrittweise ausgebaut. Typische Konfliktsituationen in den Wohngruppen oder in der Schule werden in Rollenspielen dargestellt, neue Lösungsstrategien werden erarbeitet.
Im WIR-Block setzt sich die Gruppe aus bis zu vier Kindern zusammen. Die in den ersten beiden Blöcken erarbeiteten Inhalte werden aufgegriffen und vertieft. Die Kinder erleben die Wirkung ihres Verhaltens auf Andere und können sich spielerisch in neuen Rollen ausprobieren. Die Darstellung der eigenen Gefühle, Konfliktverhalten, Kooperationsfähigkeit und Empathie können in der Kleingruppe erprobt und erweitert werden.